Wirkungsvolle CO2-Kompensation
Die Kamuthi Solar Farm, in Tamil Nadu, Indien
Klimaschutzprojekt zur CO2-Kompensation
Das Kamuthi-Solarkraftwerk mit Projekt-Standard VCS* ist das grösste Solarkraftwerk der Welt und startete im September 2016. Es liegt 90 km ausserhalb der Stadt Madurai in Tamil Nadu (Süd-Indien) und erstreckt sich auf einer Fläche von über 10 km2.
Insgesamt umfasst es rund 2,5 Mio. Solarmodule mit einer Kapazität von jeweils 310 W, was einer beeindruckenden Leistung im Ganzen von 648 MW entspricht. Damit kann das Projekt bei voller Auslastung ca. 150‘000 Haushalte unterstützen. Rund 750‘000 Menschen werden so mit sauberer Energie versorgen. Dies entspricht ungefähr der Einwohnerzahl der Städte Zürich, Genf und Bern.
Die zu erwartende Energieerzeugung der Anlage liegt bei 344 GWh pro Jahr. Diese wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und verdrängt dort Energie aus vorrangig fossiler Erzeugung. So entfällt die Notwendigkeit, Strom aus fossilen Brennstoffen zu erzeugen. Hierdurch können 357‘000 To. CO2 p.a. vermieden werden.
Unter anderem ist auf der Anlage ein eigens konstruierter Roboter unterwegs, der selbständig die Reinigung der Solarmodule vornimmt. Er nutzt die von der Anlage erzeugte Energie, um die Paneele trocken zu reinigen. Damit stellt er sicher, dass die Erzeugungskapazität nicht durch Staub beeinträchtigt wird.
Die Zertifizierung des Projektes ist durch das unabhängige Institut TÜV NORD CERT GmbH nach dem Standard CN 002 gewährleistet.
Factsheet
Informieren Sie sich hier noch tiefer zum gewählten Klimaschutzprojekt nach VCS-Standard. Ganz nach dem Motto: 100% Transparenz für maximale Seriosität!
Der Projektstandard VCS*
Der Verified Carbon Standard (VCS) ist ein globaler Standard zur Validierung und Verifizierung von freiwilligen Emissionsminderungen. Minderungen aus Projekten, die nach VCS validiert und verifiziert werden, müssen real, messbar, permanent, zusätzlich, von unabhängigen Dritten geprüft, einzigartig, transparent und konservativ berechnet sein. Methodologisch ist der VCS eng an die Regeln des Kyoto-Protokolls angelehnt, das 1997 von den Vereinten Nationen über Klimaänderungen beschlossen wurde. Gemessen in CO2-Reduktionsvolumina ist der VCS der wichtigste Standard für den freiwilligen Ausgleich von CO2-Emissionen. Auch wird es als Benchmark zum Vergleich von CO2-Fussabdrucks und Nachhaltigkeit im privaten sowie zivilen Sektor angewendet. Dieser Benchmark entwickelt und fördert Standards, die Ländern helfen, ihre Ziele für nachhaltige Klimaschutz-Projekte zu erreichen.
Nachhaltige Entwicklung und CO2-Kompensation
Neben der Reduktion von CO2-Emissionen erzeugen alle unsere Klimaschutzprojekte vielfältigen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt. Damit ermöglichen unsere Projekte Ihr Engagement im Sinne der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (UN).
Durch die Unterstützung dieses Projektes, trägt myglobe nachhaltig bei, folgende Entwicklungs-Ziele zu fördern.
Keine Armut
«Das Kamuthi-Projekt unterstützt auf vielfache Weise die Kommunen in der Projekt-Region.» Dazu zählt unter anderem die Unterstützung lokaler Schulen. So trägt das Projekt bei, die Lernbedingungen sowie die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu verbessern und die Armut zu lindern.
Gute Gesundheit und Wohlbefinden
„Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.“ Die Projektentwickler entsenden medizinisches Personal in die umliegenden Dörfer, um dort Gesundheitsservices, kostenfreie Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen anzubieten sowie benötigte Medikamente zu verteilen. Rund 950 Dorfbewohner profitieren direkt von diesem Angebot.
Hochwertige Bildung
„Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.“ Durch die Elektrifizierung der Projektregion können Schüler jetzt auch nach Anbruch der Dunkelheit lernen und Hausaufgaben machen. Zusätzlich verteilten die Projektentwickler rund 850 Schulmappen und Trinkflaschen an die Schüler der Region.
Bezahlbare und saubere Energie
„Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.“ Mit der im Kamuthi-Projekt erzeugten Energie werden rund 750‘000 Personen mit sauberem Strom versorgt. Das verbessert nicht nur die allgemeine Versorgungs-situation, sondern trägt auch zu einer verbesserten Verfügbarkeit und erhöhten Netzstabilität bei.
Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.“ Während der Errichtung des Solar-Kraftwerks wurden rund 85‘000 Personen auf der Baustelle beschäftigt. Das benötigte Baumaterial wurde überwiegend von lokalen Händlern bezogen.
Industrie, Innovation und Infrastruktur
„Eine breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern, widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen und Innovationen unterstützen.“ Das Projekt verwendet die fortschrittlichste derzeit verfügbare Solar-Technologie und dient so als wichtiges Vorzeigeprojekt in Indien. Im Rahmen des Anlagenbaus wurden auch die lokalen Übertragungsnetze ausgebaut und modernisiert, wodurch die Netzverluste minimiert werden.
Weniger Ungleichheiten
„Ungleichheit innerhalb von und zwischen den Staaten verringern.“ Armut in Indien ist ein Problem, das vorrangig die Landbevölkerung trifft. Ganze Regionen sind ökonomisch abgehängt und profitieren nicht von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Durch gezielte Unterstützung benachteiligter Regionen trägt das Projekt dazu bei, regionale Ungleichheiten zu nivellieren.
Nachhaltige Städte und Gemeinden
„Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen.“ Das Projekt erzeugt genug Energie, um rechnerisch die Hälfte der Bevölkerung der nahegelegenen Stadt Madurai zu versorgen. In Indien entwickelt sich derzeit einer der weltweit bedeutendsten Märkte für Solarenergie – ein Boom, der das Zeug dazu hat, die Energiestruktur des Landes nachhaltig zu verändern.
Bildquelle: EDA
Die Technologie – Photovoltaik in Kürze
Photovoltaik bezeichnet die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. Der Photoelektrische Effekt basiert auf den Eigenschaften einiger Materialien, wie beispielsweise Silizium, in denen ein Gleichstrom fliesst, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Der Wirkungsgrad solartechnischer Anlagen ist umso höher, je näher der Standort am Äquator liegt, da hier der Einfallswinkel der Lichtstrahlen steiler ist. In Indien, sind die südlichen Regionen wie Tamil-Nadu bevorzugte Projektstandorte.
Einzelne Solarzellen werden zu einem Modul zusammengeschaltet, und eine Vielzahl an Modulen wiederum zu einem Kraftwerk. Um den Strom aus Photovoltaikanlagen in das Netz einspeisen zu können muss er zuvor noch mithilfe von Wechselrichtern in Wechselstrom umgewandelt werden. Besondere Stärken der Technik sind die einfache technische Umsetzung und der geringe Wartungsbedarf. Die Preise für Solarmodule sind in den vergangenen Jahren stark gefallen. An guten Standorten mit intensiver Sonneneinstrahlung ist die Photovoltaik daher bereits heute ohne Förderung konkurrenzfähig.